Das Umfeld prägt die Leistungsfähigkeit

Von Ralf Berti
Umfeld prägt

Das Umfeld hat einen entscheidenden Einfluss auf die Leistungsfähigkeit der Mitarbeiter. Daher ist es unerlässlich, diese Leistungsfähigkeit zu erkennen und Low Performer zu identifizieren.

Das 20-70-10-Modell von Jack Welch

Jack Welch, der ehemalige CEO von General Electric, entwickelte die 20-70-10-Formel als leistungsorientiertes Zielbild für Organisationen:

  • Mindestens 20 % sollten High Performer sein: Diese Mitarbeiter zeichnen sich durch außergewöhnliche Leistung, Engagement und Innovationskraft aus.
  • 70 % sind Durchschnittsleister: Diese Mitarbeiter erfüllen die grundlegenden Anforderungen und tragen zum operativen Geschäft bei, zeigen jedoch Potenzial für Weiterentwicklungen.
  • Maximal 10 % sind Low Performer: Diese Mitarbeiter erreichen nicht die erforderlichen Standards und können die Gesamtleistung des Teams beeinträchtigen.

Diese Verteilung stellt einen Ausgangspunkt dar, auf dem man aufbauen kann.

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Identifikation und Ursachenanalyse von Low Performern

Nachdem Low Performer identifiziert wurden, ist es wichtig, die Ursachen für ihre Mindestleistung zu ermitteln. Mögliche Gründe können sein:

  • Schlechte Führung oder unzureichende Unterstützung durch Vorgesetzte
  • Mangelnde qualitative Einarbeitung und Schulung
  • Private Probleme, die die Arbeitsleistung beeinträchtigen
  • Unzureichende Qualifikationen oder fehlende Weiterbildungsmaßnahmen
  • Fehlende Motivation oder negative Haltung gegenüber der Arbeit

Um die Leistung dieser Mitarbeiter zu steigern, müssen gezielte Maßnahmen ergriffen werden. Diese können Schulungen, Coachings, Mentoring oder auch strukturelle Änderungen innerhalb des Teams umfassen.

Durch die Identifikation von Low Performern und die Analyse ihrer Ursachen kann die Organisation gezielt Strategien entwickeln, um die Gesamtleistung zu verbessern und ein positives Arbeitsumfeld zu schaffen.

Umfeld und Leistung

Das Umfeld spielt eine entscheidende Rolle für unsere persönliche und berufliche Leistung. Eine interessante Studie von der Kellogg School of Management zeigt, dass wir von unserem Umfeld maßgeblich beeinflusst werden. Demnach erhöht sich die eigene Leistung um bis zu 15 %, wenn man sich in einem Umkreis von 7,5 Metern neben einem „High Performer“ befindet. Im Gegensatz dazu kann die Leistung bis zu 30 % sinken, wenn man neben einem „Low Performer“ sitzt. Man kann sich dagegen nicht verwehren.

Diese Erkenntnisse sind nicht nur für individuelle Leistungen, sondern auch für die Gesamtproduktivität einer Organisation von großer Bedeutung. Es ist elementar zu wissen:

  • Wer sind meine High Performer?
  • Wer sind meine Low Performer?
  • Wo müssen wir qualifizieren, um die bestmögliche Produktivität zu erreichen?

Das soziale Umfeld prägt unseren Erfolg. Der Spruch „Du bist der Durchschnitt der fünf engsten Menschen in deinem Umfeld“ ist besonders relevant. Dabei sind nicht nur Menschen wichtig, sondern auch die Inhalte, mit denen wir uns umgeben – sei es durch Fernsehsendungen, Biografien wie die von Steve Jobs oder Podcasts. 

Der Informationsfluss beeinflusst unser Unterbewusstsein enorm. Daher ist es von höchster Bedeutung, bewusst zu wählen, mit wem und mit was man sich umgibt. Dies gilt sowohl im beruflichen als auch im privaten Bereich. Man kann sich dem Einfluss seines Umfelds nicht entziehen, weshalb es entscheidend ist, eine positive und produktive Umgebung zu schaffen.

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